Sildenafil, das allgemein unter dem Markennamen Viagra bekannt ist, wird in der Regel zur Behandlung von Erektionsstörungen bei Männern verschrieben, doch hat man entdeckt, dass es auch zur Behandlung bestimmter Lungenerkrankungen mit schlechter Prognose eingesetzt werden kann.
Sildenafil wirkt durch Hemmung eines Enzyms namens Phosphodiesterase.
Lungenkrankheiten wie die pulmonale arterielle Hypertonie (PAH), die idiopathische Lungenfibrose (IPF) und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) sind häufig mit schweren Symptomen und schwierigen Ergebnissen verbunden. Patienten mit diesen Erkrankungen leiden oft unter fortschreitender Kurzatmigkeit und chronischem Husten.
Die durch Sildenafil verursachte Vasodilatation kann bei Lungenerkrankungen wie PAH und IPF von Nutzen sein. Durch die Vasodilatation werden die Blutgefäße erweitert, so dass das Blut leichter in die Lunge fließen kann, was die Lungenfunktion verbessern und die Symptome verringern kann.
Sildenafil ist dafür bekannt, dass es bei pulmonaler Hypertonie hilft, indem es die Blutgefäße erweitert, so dass das Blut leichter in die Lunge fließen kann. Wenn Sildenafil von einem Arzt für PH verschrieben wird, kann es in der richtigen Dosierung eine sichere und wirksame Behandlungsoption sein.
Obwohl die direkten Auswirkungen von Sildenafil auf IPF weniger klar sind, hat sich gezeigt, dass es die körperliche Leistungsfähigkeit, die Lebensqualität und die Kurzatmigkeit bei einigen Patienten mit Lungenerkrankungen verbessert.
Bei Patienten mit COPD kann Sildenafil zur Senkung des Blutdrucks in der Lunge beitragen. Eine kleine niederländische Studie, die auf der Chest 2006 vorgestellt wurde, ergab, dass Sildenafil die Blutgefäße erweitert und den Blutdruck in der Lungenarterie senkt, die das Blut in die Lunge leitet.
An der Studie nahmen 12 COPD-Patienten teil, von denen die Hälfte einen hohen Blutdruck in der Lungenarterie hatte. Die Forscher verfolgten den Blutdruck in der Lungenarterie der Patienten vor und nach der Einnahme von Viagra und beobachteten eine Verbesserung der Lungenfunktion.
Eine klinische Studie zu Sildenafil bei COPD ergab, dass es bei Patienten mit schwerer COPD und erektiler Dysfunktion zu Verbesserungen der körperlichen Leistungsfähigkeit, der Lebensqualität und der Kurzatmigkeit führte.
Zwei Patienten mit schwerer COPD und erektiler Dysfunktion berichteten, dass sich ihre Dyspnoe verbesserte, als sie orales Sildenafil zur Behandlung der erektilen Dysfunktion einnahmen. Die bei diesen Patienten durchgeführte Spirometrie ergab eine Verbesserung des FEV(1) um 24 % und 12 %.
Die Verbesserung des FEV(1) deutet darauf hin, dass Sildenafil bei Patienten mit COPD und anderen Atemproblemen eine positive Wirkung auf die Lungenfunktion haben kann.
Studie: Wirkung von Sildenafil auf die Entzündung der Atemwege und die Schleimproduktion in Rattenmodellen Wang et al. wiesen nach, dass Sildenafil die Entzündung der Atemwege und die Schleimproduktion in einem Rattenmodell verringern kann, und lieferten damit einen weiteren Beleg für seinen potenziellen Nutzen für die Lungenfunktion.
Ein Fallbericht belegt ebenfalls die positive Wirkung von Sildenafil auf die Lungenfunktion. Obwohl es schwierig ist, aus einem einzigen Fall solide Schlussfolgerungen zu ziehen, deuten die Daten auf eine gewisse positive Wirkung von Sildenafil auf die Lungenfunktion hin.
Auf der Grundlage der vorgelegten Daten scheint es, dass Viagra (Sildenafil) einen potenziellen Nutzen für die Lungenfunktion und Atemwegsprobleme bei Patienten mit PAH, IPF und COPD haben könnte. Es sind jedoch weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um das gesamte Ausmaß der Auswirkungen von Sildenafil auf Lungenkrankheiten zu ermitteln und die am besten geeignete Dosierung und den Behandlungsplan für einzelne Patienten zu bestimmen.